Denkmalpflege und ein plattdeutsches
kirchliches Zentrum:
St. Georg zu Kirch Stück

Auch wenn der Schwerpunkt des Stiftungsengagements in Hamburg liegt, gibt es doch gelegentlich Projekte, die den Zwecken der Bodo Röhr Stiftung so sehr entsprechen, dass gern eine Ausnahme gemacht wird. Ein Musterbeispiel dafür ist der Förderverein der gotischen Backsteinkirche St. Georg zu Kirch Stück in Mecklenburg-Vorpommern. Ihm ist ein wahres Kunststück gelungen: Die historisch und architektonisch wertvolle Kirche aus dem 13. Jahrhundert nicht nur zu erhalten und fortlaufend zu restaurieren, sondern sie in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde auch erneut mit Leben und Kultur zu erfüllen. Passend fürs Fritz-Reuter-Land setzt man dabei auf kulturelle Veranstaltungen, die dem Erhalt der niederdeutschen Sprache gewidmet sind, die so selbstverständlich in dieses Umfeld gehört. In zehn Jahren entstand hier ein plattdeutsches kirchliches Zentrum für die ganze Region. Ein großes Ziel des Vereins war es, endlich zwei in den Weltkriegen eingeschmolzene Glocken zu ersetzen, denn der Glockenstuhl aus dem 15. Jahrhundert ist für drei Glocken ausgelegt. Für diesen Zweck gastierte unter anderem die überregional bekannte Fritz-Reuter-Bühne aus Schwerin in Kirch Stück. Die Bodo Röhr Stiftung finanzierte dieses Gastspiel, und so konnte der Gewinn aus der Aufführung vollständig den beiden neuen Glocken zugute kommen. Eine Glocke aus dem frühen 14. Jahrhundert war erhalten geblieben. Inzwischen hat die kleine Kirche, auch mit weiterer Unterstützung der Bodo Röhr Stiftung, wieder die ursprünglichen drei Glocken – eine vollkommene Verbindung von Denkmalpflege mit lebendiger Kultur und dem Erhalt der niederdeutschen Sprache.